Verfüttern und Verwerten

Story Auf den Spuren eines Elefanten

Zeitungsausschnitt. Titel: "Siam" unter der Bandsäge. Unser Zoo-Dickhäuter auch verhungert – ohne Fett und ohne Mark.

Zeitungsartikel im Telegraf über “Siams” Verwertung, 21.03.1947.

1947 berichtete die Berliner Tageszeitung Telegraf über den Tod “Siams”. Der Artikel schildert das “letzte Kapitel” des indischen Elefantenbullen im Berliner Zoo: “Siam unter der Bandsäge”. Ich beschäftigte mich gerade mit der Geschichte von Elefantentransporten, als ich auf die bewegte Geschichte von “Siam” stieß. Anfang der 1930er Jahre aus der damaligen britischen Kolonie Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) nach Berlin verschifft, war der Elefant eigentlich für den Zirkus Krone bestimmt. Da “Siam” aber Verhaltensauffälligkeiten zeigte und sich nicht als Zirkustier eignete, gab der Zirkus ihn im Tausch für eine Giraffe an den Berliner Zoologischen Garten ab, wo das Tier von 1933 bis zu seinem Tod 1947 lebte.

Zeitungsausschnitt. Foto: Mann in weißem Kittel und mit Hut hält Rüsselspitze eines stehenden Elefanten mit Decke auf dem Rücken. Sechs weitere Personen mit Hüten und Gehstöcken oder Gerten stehen dabei.

Über den Tiertausch zwischen Zirkus und Zoo und die Ankunft “Siams” in seinem neuen Gehege berichtete unter anderem die Neue Berliner 12 Uhr Zeitung, 25.10.1933.

Die Kadaver von Zootieren, zumal Großsäugern, werden meist nicht einfach entsorgt. Sie werden – damals wie heute – in vielen Fällen möglichst vollständig weiterverwertet. Das gilt auch für “Siam”. Und wie bei allen Zootieren, die auf diese Weise nach ihrem Tod ein Nachleben führen, blieb sein Körper nicht unversehrt. Sich auf die Spuren dieser Elefantengeschichte zu begeben, bedeutet also nach einzelnen Körperteilen zu suchen, was zu unterschiedlichen Orten der Verwertung und Entsorgung führt.

Koloniale Spuren

Eine der Spuren führt in das Zoologische Museum Berlin, das Teil des Museums für Naturkunde war. Nachdem der Körper des Elefanten zerteilt und seziert worden war, sollte das Museum den Schädel für seine wissenschaftliche Sammlung und ein Stück Rückgrat für seine Ausstellung erhalten, wie es in besagtem Zeitungsartikel heißt.1 Ein privater Präparator namens Kriegerowski, der regelmäßig Tierkadaver zu Präparationszwecken vom Zoo übernahm, sollte die Füße erhalten, aus denen er Papierkörbe mit Staniolpapier fertigte, wie weiter zu lesen ist.2 Hier verliert sich die Spur – wie bei vielen anderen Objekten – oder ich komme zumindest in der Recherche nicht weiter. Was in private Hände gelangte, ist selten oder zumindest seltener wieder auffindbar als das, was in öffentlichen Sammlungen lagert. Manche Objektgeschichten scheinen nur (noch) als Papierspuren zu existieren, die die Tiere in Archiven, Korrespondenzen oder Zeitungsberichten hinterlassen haben. Wobei sich auch die Suche im Museum für Naturkunde als schwierig erweist. Mein Kollege Clemens Maier-Wolthausen und ich haben in der Säugetiersammlung viele Kisten, Schränke und Regale nach dem Schädel durchsucht, bislang ohne Erfolg.3

Regal mit drei Brettern, auf denen mehrere Elefantenschädel lagern.

Offene Holzkiste auf einem Tisch, in der längliche Knochen liegen. Neben dem Tisch steht ein Stuhl, im Hintergrund hängen Geweihe.

Suche in der Säugetiersammlung des Museums für Naturkunde Berlin, November 2020. (Foto: Mareike Vennen/MfN. Alle Rechte vorbehalten.)

Sind die Elefantenknochen am Ende gar nicht in die Sammlung gekommen? Oder finden wir sie nur nicht, weil das Zoologische Museum zu jener Zeit nicht systematisch oder einheitlich Buch führte, so dass heute nicht für jedes damals eintreffende Objekt klar ist, wo und wie es verzeichnet ist? Siehe dazu auch Unauffindbar und Welt(en) verzeichnen.

In “Siams” Fall führen die Spuren, soviel steht fest, in die europäische Kolonialgeschichte. Die Stationen seines Lebens lenken den Blick auf jene Tiere, die aus den Kolonien als Handels- und Tauschobjekte oder als Geschenke nach Europa gebracht wurden4 – wie bei “Siam” aus der britischen Kolonie Ceylon. Auch hier waren regelmäßig Tierhändler wie John Hagenbeck unterwegs, um Tiere für Zoologische Gärten und Zirkusse zu fangen und Menschen für ‘Völkerschauen’ – Ausstellungen von Menschen – zu verschleppen.5 Obwohl wir darüber, wie “Siam” auf Ceylon gefangen und nach Berlin transportiert wurde, noch wenig wissen, ist dies Teil der langen und problematischen Geschichte der Zoo- und Zirkustiere aus kolonialen Kontexten. Elefantenfüße als Papierkörbe gehören dabei zweifellos zu den ikonischen Trophäen, in denen sich Verwertungsweisen wie auch stereotypisierte imperiale Bilder von Aneignung und Beherrschung materialisieren. Auch wenn wir über den tatsächlichen Verbleib von “Siams” Füßen ebenfalls nichts wissen, macht der Hinweis, dass aus ihnen Papierkörbe gemacht wurden, sie zu einem Teil dieser europäischen Aneignungsgeschichte. Und sie machen mir wieder einmal bewusst, dass die materielle Kultur des Kolonialismus in Sammlungen ebenso wie in Wohnzimmern zu suchen ist. Sie ist sowohl Teil der Berliner Museums- als auch der Alltagsgeschichte. Die materiellen Spuren des Kolonialismus begegnen einem heute beim Gang durch historische Sammlungen, auf alten Fotos mit Mobiliar des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und beim Gang über Trödelmärkte. Das bringt mich zum Nachdenken darüber, was für Spuren ein Tier hinterlässt, wo diese zu finden sind und was das für meine eigene Forschung und ihre Quellen bedeutet.

Verfüttern und Verspeisen

Eine weitere Spur führt mich unterdessen ins Berlin der Nachkriegszeit, wo jene Teile des Kadavers von “Siam”, die nicht für die Präparation brauchbar waren, auf andere Weise weiterverwertet wurden. Das hing vor allem mit der schlechten Versorgungslage der Stadt in diesen Jahren zusammen. Als die Neue Zeitung titelte: “‘Siam’ = 2,5 Millionen Kalorien”,6 war damit nicht nur der Zentner Heu gemeint, den der Elefant täglich gefressen hatte. Das Fleisch des 70 Zentner schweren Bullen wurde nun selbst verfüttert, und zwar an die Löwen im Zoo, “für die das Ableben ihres großen Nachbarn eine kalorienreiche Sonderzuteilung bedeutet”, wie die Neue Zeitung vermerkte.7 Siehe auch Wintersnot im Zoo.

In der Tat hatte der Zoo besonders in den ersten Jahren nach dem Krieg immer wieder Probleme, seine fleischfressenden Tiere zu ernähren. Hauptsächlich wurde Pferdefleisch verfüttert, manchmal ‘gutes Fleisch’, meistens aber sogenanntes Kadaverfleisch, das ihm das Gesundheitsamt über Händler zuteilte.8 Zur Kadaververwertung wurde 1948 im Zoo sogar ein besonderer Abdeckerei-Raum mit einem Dampfkessel neben der Futterküche eingerichtet.9 Der Berliner Zoo musste selbst für dieses nicht hochwertige Fleisch vergleichsweise hohe Summen bezahlen, wie Katharina Heinroth aus einer Anfrage bei anderen zoologischen Gärten in Deutschland erfuhr. Die meisten Zoos in Westdeutschland verwendeten Kadaverfleisch wegen der Minderwertigkeit und Infektionsgefahr für die Zootiere überhaupt nicht mehr. Sie erhielten entweder Futterfleisch vom Schlachthof oder sogenanntes Freibandfleisch von der Freibank, eine Einrichtung zum gesonderten Verkauf von Fleisch, das von Tieren stammte, die aufgrund von Notschlachtungen oder Unfällen geschlachtet werden musste. Ihr Fleisch wurde als minderwertig, aber nicht gesundheitsschädlich und somit als bedingt tauglich eingestuft, wodurch die Preise entsprechend niedriger waren.10 Für das Freiband- und Futterfleisch zahlten die meisten Zoos maximal 0,36 DM (West) pro Kilogramm (≈ 0,93 € in 2021). Der Berliner Zoo musste dagegen selbst für ein Kilo Kadaverfleisch mit Knochen durchschnittlich 0,70 DM (West) zahlen (≈ 1,80 € in 2021). In der Ostzone kostete Kadaverfleisch mit Knochen hingegen nur umgerechnet 0,20 DM (West) (≈ 0,51 € in 2021).11

Ein zusätzliches Problem bestand für den Zoo darin, dass das in den Westsektoren anfallende Kadaverfleisch für den Bedarf des Zoologischen Gartens bei weitem nicht ausreichte. Zwischenzeitlich ging die Zahl der Pferdeschlachtungen so weit zurück, dass der Bedarf des Zoos an Pferdefleisch nur knapp zur Hälfte gedeckt werden konnte.12 Das Fleisch von Zootieren war daher eine willkommene Ergänzung des Futterplans – ein Phänomen, das sich bereits in früheren Zeiten findet. Nahrungsmittelmangel ist in Krisenzeiten stets ein Thema, das sogar zu einer ‘Triage’ unter den Zootieren führen konnte wie etwa im Leipziger Zoo, wo während des Ersten Weltkriegs “[w]eniger wertvolle Stücke geschlachtet werden [mussten], um für die besseren Tiere Futterfleisch zu gewinnen”.13 Siehe auch Logistische Metabolismen.

Die Löwen im Berliner Zoo erhielten einen Teil des Elefantenfleisches. Rund 20 Pfund gelangten darüber hinaus in menschliche Versorgungskreisläufe, genauer gesagt landete es auf dem Schwarzmarkt und von dort angeblich auf der Speisekarte eines Berliner Restaurants. Als der Zoo-Angestellte Karl Wolf jun. berichtete, ihm sei Elefantenfleisch zum Preis von 65 Reichsmark pro Pfund angeboten worden,14 nahm die Polizei umgehend Ermittlungen auf. Wolf wurde beauftragt, das Fleisch zu kaufen und dem Zoo zu berichten. Tatsächlich erschien er mit fünf Pfund Fleisch, das ihm eine Bewohnerin seines Hauses vor dem Restaurant Savarin für 325 Reichsmark (≈ 1.040 € in 2021) übergeben hatte. Ein Zoopfleger wurde angeklagt, das Fleisch entwendet und unter der Hand weiterverkauft zu haben.15 Der Elefant war vom Schautier zum Fleischlieferanten geworden. Als die Presse Wind von der Sache bekam, hieß es dort “Elefant à la carte” und “Siam auf der Speisekarte”.16

Zeitungsauschnitt. Titel: Siam auf der Speisenkarte. Zoo-Tiere mit Sonderzulage.

Die Tageszeitung Der Morgen berichtet über den illegalen Verkauf des Elefantenfleischs, 20.03.1947.

Während die Zeitungen halb ironisch darüber spekulierten, ob sich wohl alle Zooangestellten “eine Scheibe abschneiden” konnten, um diese zu Kotelett oder Buletten zu verarbeiteten, war die Weiterverwertung von Tieren zu Ernährungszwecken in Zeiten der Not eine durchaus existentielle Frage. Zwei Jahre zuvor hatte sich die Leitung des Antwerpener Tiergartens wegen Futtermangels zum Schlachten von drei Damhirschkälbern entschlossen, die dann in den Brüsseler Zentralhallen zum Verkauf angeboten wurden.17

Wie groß die Not in der Berliner Bevölkerung in den ersten Nachkriegsjahren war, zeigt auch eine ganze Reihe von Zuschriften an den Zoo kurz nach “Siams” Tod, die sich nach Möglichkeiten der Weiterverwertung seiner Überreste erkundigten. Ob die Stoßzähne verkäuflich seien und die Haut für das Flicken von Kleidung verwendbar sei, wollten manche wissen; ob das Elefantenfleisch für den menschlichen Verzehr geeignet sei, fragten andere.18 Zudem häuften sich damals im Zoo die Diebstähle: Gemüse wurde heimlich aus den Beeten herausgerissen, Karpfen aus dem Restaurant-Teich gefischt und selbst lebende Tiere wie Esel, Schafe, Rehe sowie Milchziegen, Kaninchen und Hühner gestohlen.19 “Nicht einmal sehr wählerisch sind die nächtlichen Langfinger, nehmen sie doch alles, vom Stachelschwein bis zur Ratte”, bemerkte die Tägliche Rundschau, und Katharina Heinroth wurde hierzu zitiert: “Das Stachelschwein wanderte vermutlich in den Kochtopf.”20 Auch hier war der Zoo wie ein Miniaturbild von Groß-Berlin, wo nebenan im Tiergarten und auf den Feldern die Gemüse- und Kartoffeldiebstähle derart zunahmen, dass die Polizei die Versorgung der Bevölkerung in Gefahr sah. Wer gefasst wurde, dem drohten daher harte Gefängnisstrafen.21

Papierspuren eines Elefanten

Die Geschichte von “Siam” verweist nicht nur auf die Frage wie Tiere in den Zoo kommen. Sie ist auch eine Geschichte unterschiedlicher Verwertungen. Zu unterschiedlichen Zeiten sind Zootiere in unterschiedliche Verwertungskreisläufe eingebunden. “Knut”, der wohl berühmteste Eisbär des Berliner Zoos, der 2006 im Zoo geboren wurde und seit seinem Tod 2011 als Dermoplastik im Berliner Naturkundemuseum zu sehen ist, war (und ist) Schauattraktion, Klimabotschafter und lizensierte Marke. Der Elefant war in den 1930er Jahren vom Wildtier zu “Siam”, der Zirkus- und Zooattraktion geworden, dann womöglich zum Teil einer wissenschaftlichen Sammlung und, laut Zeitungsberichten, zum Dekorationsobjekt im Stil kolonialer Trophäen und schließlich zum Fleischlieferanten für Tier und Mensch. Die Geschichte seines Lebens und Nachlebens, rekonstruiert aus Papierspuren, ist eine zugleich lokale und globale Geschichte; ein Kapitel Berliner Nachkriegsgeschichte und Teil einer globalen Geschichte des Kolonialismus.

Gleichzeitig macht das Nachleben von “Siam” die Lücken in der Überlieferung sichtbar, die buchstäblichen Leerstellen der materiellen Kultur. Leerstellen können sowohl in Zoo-Verzeichnen als auch in Museumsinventaren oder Datenbanken vorkommen. Gerade sie stoßen viele Fragen an – darüber, wann Zootiere gefüttert oder gegessen werden; ob sie nach ihrem Tod entsorgt, betrauert oder weiterverwertet werden und wie sie zu wissenschaftlichen Objekten, zu Ausstellungsstücken, zu Trophäen und Fleischlieferanten werden. Welche Formen der Arbeit sind damit verbunden, welche Formen der Fürsorge und welche Verwertungslogiken? Eben diese Fragen lassen sich auch für andere Fälle stellen, wie bei Pfeilschwanzkrebsen oder der Seidenzucht. Das führt mich zurück zu der Frage, welche Spuren ein Tier hinterlässt, auf welche Weise es möglich oder unmöglich ist, Geschichte(n) anhand von Papierspuren zu rekonstruieren und was das für meine Forschung, ihre Quellen und die Grenzen historischer Rekonstruktion bedeutet.


  1. “‘Siam’ unter der Bandsäge”. Telegraf, 21.03.1947.
  2. Vgl. “‘Siam’ unter der Bandsäge”. Telegraf, 21.03.1947; sowie “Tierausstopfer filmt als Eisbär. Ein Präparator, der nur lebende Tiere liebt”. Der Abend [Berlin], 29.07.1947.
  3. Ein herzlicher Dank an Frieder Mayer, Christiane Funk und Katrin Spitzer für die Unterstützung bei der Suche.
  4. Vgl. Marianna Szczygielska. “Elephant Empire: Zoos and Colonial Encounters in Eastern Europe”. Cultural Studies 34, no. 5 (2020): 1–22. https://doi.org/10.1080/09502386.2020.1780280; siehe auch Tiere fangen.
  5. Vgl. John Hagenbeck. John Hagenbecks abenteuerliche Flucht aus Ceylon. Leipzig: Deutsche Buchwerkstätten, 1917. Aus der inzwischen umfangreichen Literatur zur Verbindung von zoologischen Gärten und Völkerschauen vgl. u.a. Clemens Maier-Wolthausen. Hauptstadt der Tiere: Die Geschichte des ältesten deutschen Zoos. Berlin: Ch. Links Verlag, 2019; Utz Anhalt. “Tiere und Menschen als Exoten: Exotisierende Sichtweisen auf das ‘Andere’ in der Gründungs- und Entwicklungsphase der Zoos”. Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität, Hannover, 2007; Oumar Diallo und Joachim Zeller. “Zoologischer Garten, Hardenbergplatz 8”. In Berlin – Eine (post-)koloniale Metropole: Ein historisch-kritischer Stadtrundgang im Bezirk Mitte, Farafina e.V. Berlin-Moabit (Hg.). Berlin: Metropol-Verlag, 2021: 168-175; Lothar Dittrich und Annelore Rieke-Müller. Carl Hagenbeck (1844-1913) Tierhandel und Schaustellungen im Deutschen Kaiserreich. Frankfurt/M.: Peter Lang, 1998; Caroline Schmidt-Gross. “Tropenzauber um die Ecke: Völkerschauen bei Hagenbeck”. In MenschenZoos: Schaufenster der Unmenschlichkeit, Pascal Blanchard, et al. (Hg.). Hamburg: Les éditions du Crieur Public, 2012: 172-178.
  6. “‘Siam’ = 2,5 Millionen Kalorien”. Die Neue Zeitung, 22.03.1947. Den Löwen wurde daraufhin umgehend “ihre Ration vom Magistrat gekürzt”, behauptete der Tagesspiegel; vgl. “Spinat oder Hirsche: Ein Frühlingsspaziergang durch den Berliner Zoo”. Der Tagesspiegel, 03.04.1947.
  7. “‘Siam’ = 2,5 Millionen Kalorien”. Die Neue Zeitung, 22.03.1947.
  8. Vgl. AZGB O 0/1/3.
  9. Vgl. Aktien-Verein des Zoologischen Gartens Berlin. Geschäftsbericht 1948. Berlin: 1949.
  10. Die Freibank diente insbesondere in einer Zeit des Mangels der Verwertung möglichst aller tierischen Produkte; die Praxis wurde jedoch spätestens in den 1990er Jahren aufgegeben.
  11. Vgl. AZGB O 0/1/284. Die entsprechenden Beträge in 2021 wurden mit dem Eintrag für 1948 in einer Umrechnungstabelle der Bundesbank errechnet; vgl. “Kaufkraftäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen”. Bundesbank 2021. https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/d55a20f8a4ecedd6d1b53e01b89f11c4/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf (10.8.2021).
  12. Vgl. Magistrat der Stadt Berlin, Hauptamt Veterinärwesen an den Zoologischen Garten Berlin, 06.09.1946, AZGB O 0/1/3. Während durchschnittlich etwa 1.685 kg Kadaverfleisch monatlich zur Verfügung standen, hatte der Zoo nach eigenen Angaben einen Monatsbedarf von 3.200 kg. Fast 1400 kg pro Monat musste der Zoo daher an gutem Schlachtfleisch dazukaufen zum Preis von DM (West) 1,40 pro kg; vgl. K. Heinroth an Dr. Schönwetter, Magistrat von Groß-Berlin, 24.01.1950, AZGB O 0/1/3. DM (West) 1,40 in 1950 entsprechen etwa 3,88 € in 2021. Vgl. “Kaufkraftäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen”. Bundesbank 2021. https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/d55a20f8a4ecedd6d1b53e01b89f11c4/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf (10.8.2021).
  13. Johannes Gebbing (Hg.) 50 Jahre Leipziger Zoo, 1878-1928. Leipzig: Selbstverlag des zoolog. Gartens, 1928: 36. Zur Massenschlachtung vgl. Anne Roerkohl. “Die Lebensmittelversorgung während des Ersten Weltkrieges im Spannungsfeld kommunaler und staatlicher Maßnahmen”. In Durchbruch zum modernen Massenkonsum: Lebensmittelmärkte und Lebensmittelqualität im Städtewachstum des Industriezeitalters. Hans Jürgen Teuteberg (Hg.). Münster: Coppenrath, 1987: 309-370.
  14. Die Preisangaben variierten zwischen 20 Pfund für 400 Reichsmark (≈ 1.280 € in 2021); vgl. “Auf den Spuren des Elefanten”. Der Kurier, 07.02.1948; Zoologischer Garten Berlin an das Kriminal-Kommissariat Tiergarten, 10.05.1947, AZGB O 0/1/143.
  15. K. Heinroth an das Kriminal-Kommissariat Tiergarten, 10.05.1947, AZGB O 0/1/143; vgl. auch AZGB O 0/1/44. Der entsprechende Betrag in 2021 wurden mit dem Eintrag für 1947 in einer Umrechnungstabelle der Bundesbank errechnet. Vgl. “Kaufkraftäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen”. Bundesbank 2021. https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/d55a20f8a4ecedd6d1b53e01b89f11c4/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf (10.8.2021). Zur Presseberichterstattung vgl. u.a. “Prozeß um Elefantenfleisch”. Tagesspiegel, 07.02.1948; “Elefant à la carte”. Die Tagespost, 10.02.1948. Bereits 1945 hatte die Polizei von Berlin mit dem Hinweis auf Gesundheitsrisiken eine Verordnung zur “Unterlassung des Erwerbs von Fleisch am Schwarzen Markt” erlassen; vgl. “Unterlassung des Erwerbs von Fleisch am Schwarzen Markt, Berlin, den 17. Juli 1945”. Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin 1945, Nr. 5., September 1945: 67.
  16. “Siam auf der Speisekarte: Zoo-Tiere mit Sonderzulage”. Der Morgen, 20.03.1947.
  17. Auch hier folgte ein Gerichtsprozess; vgl. “Damhirsch-Prozeß”. Rhein-Zeitung, 23.04.1947.
  18. Vgl. H. Schäfer an die Verwaltung des Zoologischen Gartens Berlin, 11.03.1947, AZGB O 0/1/143; H. Mrozeck an die Verwaltung des Zoologischen Gartens Berlin, 08.03.1947, AZGB O 0/1/87; W. Gronau an die Verwaltung des Zoologischen Gartens Berlin, 10.03.1947, AZGB O 0/1/86.
  19. Vgl. Zoologischer Garten Berlin an das Kommando der Schutzpolizei, 01.04.1947, AZGB O 0/1/143. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen blieben in allen Fällen ohne Erfolg; vgl. auch Zoologischer Garten Berlin an das 31. Polizei-Revier, 13.02.1947, AZGB O 0/1/143; sowie AZGB O 0/1/274: “In der Nacht vom 12. zum 13. Februar wurde auf dem Gelände des Zoologischen Gartens in einem verschlossenen Tierhaus eine erwachsene Milchziege getötet, an Ort und Stelle ausgeschlachtet und unter Hinterlassung der Eingeweide gestohlen.”
  20. Daniel de Luce. “Lebensmittelkarte 5 im Berliner Zoo”. Tägliche Rundschau, 17.12.1946.
  21. “Gemüse- und Kartoffeldiebstähle”. Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin 1945, Nr. 7, 20.9.1945: 93.
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