Wie konnte eine beinahe 100 Jahre alte Bildungs- und Freizeiteinrichtung, deren Funktion die Ausstellung lebender Tiere zur Bildung und Unterhaltung war, nationalsozialistischen Zielen dienen? Wie zu sehen sein wird, wurde der Berliner Zoo ab 1933 koloniale Bühne und Ort rassistischer Exklusion sowie Instrument nationalsozialistischer Propaganda.
Nachdem Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt worden war, versuchte das neue Regime mit aller Macht sämtliche Gesellschaftsbereiche zu durchdringen. Dabei ging es um die Kontrolle im arbeitsrechtlichen, insbesondere aber im kulturellen und propagandistischen Sinn. Davon war auch der besucherstärkste Bildungs- und Freizeitbetrieb Berlins, der Zoologische Garten und sein Aquarium, nicht verschont. Die Anpassung an die Politik der Nationalsozialisten und ihrer lokalen Vertreter, Gauleiter der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) Joseph Goebbels und der nationalsozialistische preußische Ministerpräsident Hermann Göring, ging im Zoo rasch voran. Das lag vor allem an der Zooleitung und den Mitgliedern des Aufsichtsrats. Die nationalsozialistische Politik wirkte sich auf alle Bereiche des Zoobetriebs aus – die Leitungsebene und das Publikum wurden in die antisemitische Politik einbezogen, der deutsche Angriffs- und Vernichtungskrieg brachte neue Tierquellen, die Ausstellungspraxis und das Programm der ausgestellten Tiere änderten sich, Arbeitsabläufe wurden durch den Krieg verändert. Die Ausbeutung von Zwangsarbeitern wurde auch im Zoo Alltag.
Die Familie Heck
1932 wurde Lutz Heck Direktor des Zoologischen Gartens Berlin. Er übernahm das Amt von seinem Vater Ludwig Heck, der dieses seit 1888 innegehabt hatte. Die Familie Heck war deutschnational und kolonialrevisionistisch ausgerichtet und pflegte enge Kontakte in das rechtskonservativ-nationalistische Milieu. Lutz und Ludwig Heck brachten in ihren Publikationen von 1935 und 1938 ihre Begeisterung für die nationalsozialistische Politik deutlich zum Ausdruck. Beide huldigten in ihren Publikationen dem “Führer”, der den Staat “vollbewusst […] auf Blut und Boden abgestellt” habe.1 Bereits im Juni 1933 wurde Lutz Heck Fördermitglied der Schutzstaffel (SS)2 und unterstützte die Parteiorganisation SS der NSDAP mit regelmäßigen Spenden. Im Gegenzug bekam er wie alle Fördermitglieder Anstecknadeln, die die Loyalität zum Regime deutlich machten.
Schon bald machte Lutz Heck zudem auf privater Ebene mit dem preußischen Ministerpräsidenten und Reichsluftfahrtminister Hermann Göring Bekanntschaft, der ab 1934 auch Reichsforstmeister und Reichsjägermeister war.
Göring hatte im Januar 1934 im Kreise einiger Forstbeamter seine Pläne für die Schorfheide vorgestellt. Hier wollte er ein großes Naturschutzgebiet einrichten, in dem er zugleich das größte Landsäugetier Europas jagen wollte.3 Lutz Heck entschied sich, mittels einer sogenannten ‘Verdrängungszucht’ mit dem nächsten Verwandten des Wisents, dem nordamerikanischen Bison, seine Herde aus dem Zoo möglichst schnell zu vermehren, um Görings Pläne Wirklichkeit werden zu lassen.4 1935 unternahm er “im Auftrage des Reichsforst- und Reichsjägermeister[s] Hermann Göring, der deutschen Jägerschaft und des Zoologischen Gartens” eine Expedition nach Kanada.5 Das Ziel war unter anderem die Beschaffung von Bisons, um die Wisentzucht zu stärken – eine Genealogie von Zuchtprogrammen in Zoos findet sich in Zoos und Artenschutz.
Lutz Heck bot sich dem Regime in jeglicher Form an. Seine Bücher und Veröffentlichungen priesen die Gesetzesbeschlüsse des NS-Staates in Bezug auf den Wildschutz.6 Göring wurde auf Hecks Betreiben zum Führer der Fachschaft Deutsche Bracken Olpe, eines Zuchtvereins für Jagdhunde, ernannt7 – sicherlich eine Randnotiz, aber dennoch geeignet, den passionierten Jäger Göring für sich einzunehmen. Zudem stellte Lutz Heck Göring junge Löwen als Haustiere zur Verfügung, die er zurücknahm, sobald sie dem ‘Streichelalter’ entwachsen waren.8
Der Aufsichtsrat
Auch die judenfeindliche und rassistische Politik der NSDAP wurde ab 1933 im Zoo umgesetzt. Die zwei langjährigen Aufsichtsratsmitglieder Georg Siegmann und Walter Simon wurden ihrer jüdischen Identität wegen im Aufsichtsrat erniedrigenden Diskussionen ausgesetzt.9 Sie legten noch 1933 unter diesem Druck ihre Ämter nieder.10
Freigewordene Plätze im Aufsichtsrat wurden in diesen Jahren sogleich mit nationalsozialistischen Kandidaten wie dem letzten Gouverneur der deutschen Kolonie Togo Adolf Friedrich zu Mecklenburg, SS-Brigadeführer Ewald von Massow oder dem rassistischen Anthropologen und Wegbereiter der nationalsozialistischen Rassentheorien Eugen Fischer besetzt.11 Georg Siegmann und seine Frau Helene wurden über das Lager Theresienstadt nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Walter Simon wurde mit seiner Frau nach Riga deportiert, wo beide ermordet wurden.
Auch die Belegschaft des Zoos war wie die vieler Großbetriebe in Berlin binnen weniger Wochen ‘nazifiziert’. Betriebsräte wurden durch ernannte Obleute ersetzt und die Musikkapelle der Angestellten spielte vor einem Hitler-Portrait, Hakenkreuz und dem Symbol der Deutschen Arbeitsfront, jener nationalsozialistischen Organisation, die die freien Gewerkschaften ersetzen sollte.
Zoo und Propaganda
Der Zoo florierte finanziell nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, ganz im Gegenteil zur Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Dazu trug bei, dass er sich nationalsozialistischen Besucher:innen und der regierenden nationalistischen Ideologie anbot. Ab Mai 1933 gab es substanzielle Ermäßigungen des Eintrittspreises für Mitglieder nationalsozialistischer Organisationen, wie der NSDAP, dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps, der Sturmabteilung (SA), der Schutzstaffel (SS) und der deutschnationalen Wehrorganisation Der Stahlhelm.12 Im folgenden Jahr senkte die Zooleitung dann die Preise für alle Besucher:innen, “entsprechend den Zielen der nationalsozialistischen Staatsführung”.13 1935 konnte er, wohl auch dank einer Vereinbarung mit der NS-Freizeitorganisation Kraft durch Freude, einen großen Besucheransturm verbuchen.
Lutz Heck nutzte seinerseits das politische Klima für seine kolonialrevisionistischen Ambitionen. 1933 unterstützte er eine ‘Kolonial-Kunst-Ausstellung’ in den Ausstellungshallen am Zoo, wo er einen Nachbau des Zeltlagers seiner Expeditionen ins östliche Afrika für den Fang von Wildtieren zeigte.14 1927/28 hatte er für den Zoo unter anderem Giraffen in der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika15 und nun durch Großbritannien beherrschten Tanganyika-Territory gefangen. Im Sommer 1934 veranstaltete der Zoo zum Kolonialgedenktag einen ‘Kolonialen Volkstag’. In einer Presseführung wurden die Reporter:innen zu ‘Deutschen Kolonialtieren’ geführt – also Tieren aus den ehemaligen deutschen Kolonien. 1937 feierte der Zoo ein ‘Kolonialfest’ unter dem Motto ‘Jeder mal in Afrika’.16
Rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspielen in Berlin 1936 eröffnete der Zoo eine 2.000 Quadratmeter große Löwensteppe – ein Publikumsmagnet. Hinzu kamen 1936 die vielen Berlintourist:innen, die zu den Olympischen Spielen angereist waren. Sie bescherten dem Zoo einen Besucher:innenrekord von mehr als zwei Millionen zahlenden Gästen.17 Der Zoo beteiligte sich an der aufwendigen Propaganda für die Spiele und stellte Tiere für das Olympische Dorf, in dem die Athletinnen und Athleten lebten, zur Verfügung. Rund um einen zentralen Teich tummelten sich dort einheimische Wasservögel und Damwild aus dem Zoo.
Im August 1935 wurde dem Zoo schließlich auf Initiative des Preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring eine Grundstückserweiterung am Tiergartenrand zugewiesen. Zunächst hatten Polizei und Reiter-SA (Sturmabteilung) Einspruch dagegen erhoben, da die Erweiterung einen Reitweg einschränken würde. Aber am Ende wurde dem Wunsch Görings entsprochen.18 Auf dem neuen Geländestreifen siedelte Heck in großen Gehegen ‘einheimische Tierarten’ an. Neben ‘deutschen Raubtieren’ wie dem Wolf und dem Bären wurden ‘deutsche Raubvögel’ wie Adler und Bussarde ausgestellt. Dass alle diese Tiere auch in Nachbarländern des Deutschen Reichs vorkamen, und einige, wie der Bär, in Deutschland gar nicht mehr, spielte für den propagandistischen Effekt keine Rolle. Vielmehr lässt sich diese Kontextualisierung als ‘deutsche Tiere’ auch als eine Legitimierung der Expansionspolitik des Nationalsozialismus lesen.19 In einem nachgebauten Bauernstall wurden einheimische Nutztiere gezeigt. Auch diese wurden propagandistisch instrumentalisiert: Die Präsentation sollte zeigen, dass Mensch und Tier auf den “älteren deutschen Gehöften” angeblich “innig” miteinander gelebt hätten.20 Die rustikale Architektur im Stil norddeutscher Bauernhäuser war ein “propagandistisches Zeichen der Verbundenheit mit dem bäuerlichen Stand und der heimischen Scholle. Der Giebel [eines Tierhauses] würdigte in einem geschnitzten Spruchband die Sorge des ‘Führers’ um den deutschen Bauern. Die Blut-und-Boden-Ideologie [war] hier unübersehbar.”21
Im bislang streng nach taxonomischen Gesichtspunkten geordneten Zoo entstand nun zum ersten Mal ein Areal im Zoo, das der bis dahin abgelehnten Idee eines sogenannten Geozoos entsprach. Statt der Ordnung nach äußerlich erkennbaren Verwandtschaftsbeziehungen wurden geografische Gesichtspunkte zum Prinzip erhoben. Diese bis dato in Berlin abgelehnten Sammlungen von Tieren eines Naturraums wurden im Zoo im Zuge der nationalsozialistischen Propaganda eingeführt. Im Zentrum des ‘Deutschen Zoos’, wie dieser Abschnitt fortan in den Publikationen des Zoos genannt wurde, stand das Gehege für eine besondere Rinderart – den sogenannten Auerochsen oder Ur. Diese Art gilt als Stammvater aller europäischen Hausrinderrassen. Allerdings war das letzte Exemplar dieser Art bereits im 17. Jahrhundert gestorben. Lutz Heck und sein Bruder Heinz, Direktor des Münchner Tierparks Hellabrunn, versuchten diese Tiere aus Kreuzungen verschiedener Rinderrassen wiedererstehen zu lassen.22
Ziel war es, ein deutsches Urtier zu erschaffen, das “als echtes Symbol deutscher Kraft und deutschen Mutes” gelten sollte.23 Er verwies in seinen Veröffentlichungen immer wieder auf das Nibelungenlied, in dem auch Siegfrieds Jagd auf Auerochsen besungen wird.24 Doch die Brüder Heck scheiterten. Es fehlte ihnen an genetischem Material, so dass sie lediglich eine sogenannte Abbildzüchtung erreichten, in der die äußerlichen Merkmale einer Tierart näherungsweise reproduziert werden. Der Versuch galt bei vielen ihrer Kollegen schon damals als unwissenschaftlich und so ist es auch heute noch. Propagandistisch konnte Lutz Heck seine ‘Auerochsen’ jedoch nicht zuletzt dazu nutzen, um sogar mit Rindern nationalsozialistische Ideen zu bedienen.
Die Angleichung an die nationalsozialistische Propaganda lohnte sich für Lutz Heck. Am 1. Mai 1937, gleich nach Aufhebung des Aufnahmestopps von 1933, wurde Lutz Heck Mitglied der NSDAP.25 Das war nur für die Anwärter:innen möglich, die sich trotz fehlender Mitgliedschaft um die Partei verdient gemacht hatten. Im Sommer 1938 ernannte ihn Reichsforstmeister Göring zudem zum Leiter der Obersten Naturschutzbehörde.26
Jüdische Aktionär:innen und Besucher:innen
Die Übernahme nationalsozialistischer und rassistischer Politik durch die Zooleitung hatte auch Folgen für die Jüdinnen und Juden, die als Besucher:innen und Aktionär:innen den Zoo unterstützten. Die 1933 einsetzende und schnell zunehmende Entrechtung jüdischer Deutscher mit Berufsverboten und Enteignungen zwang diese dazu, zum nackten Überleben ihre Anlagen zu liquidieren. Die Flucht aus Deutschland war oft nur unter dem Einsatz großer Finanzmittel möglich. Auch die Zooaktien wurden verkauft.
Allerdings waren die Zooaktien nie Spekulationspapiere gewesen. Gewinnausschüttungen waren nicht vorgesehen. Der freie Eintritt für die Familienangehörigen war sozusagen die eigentliche Dividende der Aktionär:innen. Aber natürlich schwankte der Preis einer Zooaktie über die Jahre und bei einem Verkauf konnten Gewinne oder Verluste entstehen. Für viele jüdische Berliner:innen war die oft seit Jahrzehnten in Familienbesitz befindliche Zooaktie von hohem emotionalen Wert. Sie verbanden mit ihr die lange Tradition jüdischen Mäzenatentums in Berlin, die die eigene Zugehörigkeit zum Berliner Bürgertum belegte. Viele besuchten den Zoo regelmäßig, manche gar täglich.27 Manche jüdische Aktionär:innen hatten bei Verkäufen vor 1938 noch Käufer:innen für den marktüblichen Preis gefunden. Das erhöhte Angebot an zum Verkauf stehenden Aktien und die Zwangssituation der Verkäufer:innen ließ die Preise aber immer mehr verfallen.
Laut Statuten des Aktienvereins existierte weder eine rechtliche Kontrolle darüber, wer die Aktien kaufte, noch musste der Zoo einem Verkauf zustimmen. Zwar waren die Zooaktien sogenannte Namensaktien, da mit ihnen ein Eintrittsrecht verbunden war, aber die Eintragung in das Aktienverzeichnis im Zoo erfolgte stets erst nach dem Verkauf. Das war dem Aufsichtsrat ein Dorn im Auge. Im Frühjahr 1938 plante er daher, dem Zoo durch eine Statutenänderung ein Zustimmungsrecht für alle Verkäufe zu übertragen. Damit hätte der Zoo jüdische Käufer:innen ausschließen oder aber Druck auf beide Seiten zur Herabsetzung des Verkaufspreises ausüben können. Aus rechtlichen Gründen sah der Aufsichtsrat letzten Endes davon ab, da die Statutenänderung auch die nichtjüdischen Aktionär:innen betroffen hätte, die wiederum hätten zustimmen müssen. Im Protokoll der Sitzung hörte sich das dann folgendermaßen an:
“Der Vorschlag des Vorstandes, den § 3 dahingehend zu verändern, dass die Umschreibung der Aktien von der Zustimmung der Gesellschaft abhängig gemacht wird, um auf diese Weise die Nichtarier unter den Aktionären allmählich auszuschalten, ist nach Ansicht unseres Rechtsbeistandes leider undurchführbar, weil […] bei bereits bestehenden Gesellschaften die Zustimmung aller betroffenen Aktionäre erforderlich ist.”28
Der Aufsichtsrat beschloss im Juli 1938 aber, die gesetzlich erlaubten zehn Prozent der eigenen Aktien von jüdischen Aktionär:innen zu erwerben. Nach dem Novemberpogrom 1938 versuchten die letzten verbliebenen jüdischen Aktionär:innen, ihre Wertpapiere zu verkaufen. Etwa 100 Aktien von jüdischen Besitzer:innen erwarb der Zoo selbst und gab sie an ‘arische Besitzer’ weiter.29 Die wenigen dokumentierten Zwischenverkäufe aus jenen Monaten zeigen, dass der Zoo versuchte, an diesen Transaktionen zu verdienen, indem er zu einem Niedrigpreis kaufte, die Aktie aber zu einem höheren Preis verkaufte.30
Nachdem Jüdinnen und Juden als Aktionär:innen quasi aus dem Zoo ausgeschlossen waren, sollten sie nach Ansicht des Aufsichtsrates auch als Besucher:innen aus dem Zoo ausgeschlossen werden. Auf der Aufsichtsratssitzung vom 8. November 1938 schlug das Aufsichtsratsmitglied SS-Brigadeführers Ewald von Massow vor, jüdischen Kindern das Spielen auf dem allgemeinen Spielplatz zu verbieten. Zudem beschloss der Aufsichtsrat, dass zum kommenden Weihnachtsfest an der im Zoo aufgestellten Weihnachtskrippe Hinweise angebracht werden sollten, dass Juden dort unerwünscht seien. Das Protokoll der Sitzung vermerkte:
“[…] diese Schilder könne man dann am 1. Januar offiziell an alle Eingänge stellen.”31
In der folgenden Nacht ermordeten Nationalsozialisten in ganz Deutschland in einem organisierten Pogrom hunderte jüdische Deutsche und zerstörten Existenzen und Synagogen. Die Schuld für die geplanten und zentral koordinierten Ausschreitungen gaben die Nationalsozialisten den deutschen Juden und Jüdinnen. Der Berliner Polizeipräsident verbot ihnen in den folgenden Tagen den Besuch von Vergnügungsstätten. Die offizielle Politik nahm die von der Zooleitung geplanten Maßnahmen vorweg. Die Institution, die sich immer als eine Bildungseinrichtung identifiziert hatte, schloss die durch rassistische Ideologie und Verfolgung aus dem ‘Volk’ herausdefinierte Besucher:innengruppe aus.
Der Zoo im Krieg
Die stetige Anpassung an das nationalsozialistische Regime sollte sich für den Berliner Zoodirektor und seinen Zoo unter den Bedingungen des Krieges lohnen. Seine Privilegierung wurde beispielsweise dadurch deutlich, dass der Betrieb zu Beginn des Krieges als ‘kriegswichtig’ eingestuft wurde und somit einzelne männliche Mitarbeiter vom Wehrdienst freigestellt werden konnten. Kurz nach dem deutschen Angriff auf Polen verfügte Hermann Göring am 14. September 1939, dass zoologische Gärten auch im Krieg zur Erfüllung ihrer volksbildnerischen Aufgaben offen zu bleiben hätten.32 Sie boten eine vom Regime gewünschte Möglichkeit der Zerstreuung für die Bevölkerung. Inwieweit Lutz Heck im Hintergrund auf Göring eingewirkt hatte, kann aus den Quellen nicht mehr rekonstruiert werden.
Für die Besucher:innen und Mitarbeiter:innen wurde am Eingang Elefantentor in der Mitte der Promenade ein Luftschutzraum unter den Rabatten angelegt.33 Nördlich des Zoos stand zudem ab Frühjahr 1941 der mächtige Flakturm ‘Zoobunker’, der mehreren tausend Menschen Schutz bieten konnte.
Der 1938 fertiggestellte neue Steinbockfelsen war von vornherein so gebaut worden, dass das Innere als Luftschutzraum genutzt werden konnte. Allerdings wurde er als nicht gasdicht angesehen und daher nicht offiziell als solcher genutzt.
Zudem wurden Notfallpläne erarbeitet, um im Fall eines Bombenangriffs ausbrechende Tiere einzufangen oder zu töten. Aus Mitarbeiter:innen wurde eine Zoofeuerwehr aufgestellt. Beobachtungsposten in Erdbunkern sollten mit Netzen und Gewehren bewaffnet eingreifen, falls Tiere während eines Bombenangriffs entwichen. Diese Notfallpläne wurden später auch von anderen Zoos übernommen. In Berlin waren sie der Grund dafür, dass keine Raubtiere oder andere als gefährlich angesehene Tiere vorsorglich getötet wurden oder entkamen. Berichte über Zootiere, die über den Kurfürstendamm liefen, sind getrost ins Reich der Mythen zu verbannen.34 Im Zoo von London, wo die Bevölkerung unter den deutschen Bombern im sogenannten ‘Blitz’ litt, wurden vorsorglich Giftschlangen und Giftspinnen getötet und ähnliche Maßnahmen beschlossen. Hier sollten die Raubtiere im Falle eines Ausbruchs erschossen werden. Insofern bedeutete der Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung nicht nur, dass aus den als sicher wahrgenommenen Zootieren wieder potentiell wilde und gefährliche Tiere wurden.35 Der Krieg führten vor allem zu einer paradoxen Funktionsumkehr oder -erweiterung auf Seiten der Pfleger:innen: Zum kurativen Aspekt ihrer Arbeit kam unter den Bedingungen des Krieges ein potentiell tödlicher hinzu. Der ideologische Krieg drang in das Verhältnis zwischen Pfleger:innen und Pfleglingen ein.
Vielen Zoos in den von Deutschland eroberten Ländern erging es anders als dem geschützten Berliner Zoo. Laut den Erinnerungen Antonina Żabińskas, der Ehefrau des Warschauer Zoodirektors Jan Żabiński, kam Lutz Heck direkt nach der Besetzung Warschaus in die Stadt und ordnete die Verlegung der schönsten Tiere in andere Zoos im Reichsgebiet an. Dann leitete er im Auftrag des nationalsozialistischen Regimes die Liquidation des Warschauer Zoologischen Gartens ein.36
Auch aus anderen Quellen erhielt der Zoo ab 1939 Kriegsbeute. Von der SS (Schutzstaffel) kamen 1940 polnische ‘Panjepferde’. Lutz Heck versuchte sich zusammen mit seinem Bruder Heinz Heck, dem Zoodirektor in München, wie beim Auerochsen an Kreuzungsversuchen im Rahmen einer Rückzüchtung der ausgestorbenen Pferdegattung der Tarpane.37
Die Behörde des inzwischen zum Leiter der Naturschutzabteilung im Reichsforstamt aufgestiegenen Lutz Heck beteiligte sich 1941 nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion koordinierend an der von Pogromen begleiteten Räumung des letzten verbliebenen europäischen Urwalds von Białowieża. Reichsjägermeister Hermann Göring plante dort ein großes Jagdgebiet für den Wisent und die dort noch auszuwildernden Auerochsen. Hunderte Juden und Jüdinnen wurden im Verlauf dieser Räumung ermordet, Tausende nichtjüdische Polen und Polinnen vertrieben. Auch dort ließ sich Lutz Heck vermutlich Pferde stehlen. Das legt zumindest die Tatsache nah, dass nach dem Kriegsende zwei polnische Wissenschaftler in Berlin nach den gestohlenen als Koniks bezeichneten Pferden suchten.38
Obwohl der Zoologische Garten ausdrücklich geöffnet bleiben sollte war er, wie alle anderen Zoos im Reichsgebiet auch, von den Einberufungen der Mitarbeiter zur Wehrmacht betroffen. Um die Arbeitskraft zu ersetzen, beutete der Zoo ab 1940 zunächst polnische und französische, dann wahrscheinlich auch sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten als Zwangsarbeiter aus.39 Eine Ansprache des Verwaltungsdirektors auf der Aktionärsversammlung legt nahe, dass Lutz Heck selbst bei einem Besuch in Białowieża 1941 sechs junge Männer zur Zwangsarbeit nach Berlin verschleppen ließ.40 Sicher nachweisen lässt sich zudem, dass im Spätsommer 1941 eine unbekannte Anzahl sogenannter ‘Ostarbeiter’ im Zoo ausgebeutet wurde. Es handelte sich dabei um mit falschen Versprechen aus der besetzten Sowjetunion nach Berlin gelockte oder entführte Menschen. Mindestens ein niederländischer Häftling leistete im Aquarium Zwangsarbeit. Im letzten Kriegsjahr kamen 40 italienische Militärinternierte – nach der italienischen Kapitulation internierte italienische Soldaten – hinzu. Im Zoo wurde 1943 der Bau einer Baracke für etwa zwölf Zwangsarbeiter geplant. Bei den Aufräumarbeiten nach den Bombenangriffen im Winter 1943/44 wurden zudem mehrere hundert sowjetische Kriegsgefangene vom Gau Berlin im Zoo eingesetzt. Wir wissen wenig über die Lebensbedingungen der im Zoo zur Arbeit gezwungenen Menschen. Auch für andere deutsche Zoos ist der Einsatz von Zwangsarbeitern belegt, wobei anzunehmen ist, dass der Zoo der Reichshauptstadt in besonderem Maße durch die Zuweisung von Zwangsarbeitern unterstützt wurde.41
Auch an anderer Stelle profitierte der Zoo von den Netzwerken des Direktors und des Aufsichtsrats, die den gesamten Krieg hindurch gepflegt wurden. Wie Bilder im Zooarchiv belegen besuchte Hermann Göring noch 1942 den Berliner Zoo.
Auch in Sachen Futtermittel wurde der Zoo durch das Regime unterstützt. So koordinierte Lutz Heck von seinem Arbeitsplatz im Berliner Reichsforstamt aus die Versorgung der Zoos im gesamten Reichsgebiet mit Futtermitteln. Dabei war er ausgesprochen erfolgreich: Bis in die letzten Kriegsmonate hinein wurden noch Seefische für seltene Seevögel und Robben geliefert.42
Zerstörung
In der Nacht auf den 23. November 1943 wurde der Zoo dann durch einen alliierten Bombenangriff in ein Flammenmeer verwandelt und 30 Prozent des noch vorhandenen Bestands an Tieren getötet.43
In der folgenden Nacht wurde das Aquarium zerstört. Eine Bombe schlug mitten in die zentrale Krokodilhalle ein. Durch geborstene Aquarienscheiben schwemmten große Wassermassen die Tiere bis auf die Straße und das angrenzende Zoogelände. Die wechselwarmen Reptilien und Schlangen erstarrten in der kalten Novembernacht sofort. Einige Kaimane konnten noch lebend im Erdgeschoss geborgen werden. Oskar Heinroth und die verbliebenen Mitarbeiter:innen versuchten, sie im Heizungskeller durchzubringen, scheiterten jedoch. Auch im Zoo selbst waren Tiere durch die Bombenschäden ihren Gehegen entwichen. Nun wirkten die vorbereiteten Schutzmaßnahmen. Fangtrupps griffen die Tiere auf oder töteten sie.
Hunderte Zwangsarbeiter räumten den Zoo von Trümmern.44 Ein halbes Jahr später öffnete der Zoo rechtzeitig zu seinem hundertjährigen Jubiläum am 25. Juli 1944 wieder. Bis zu 5.000 Menschen wurden im Sommer und Herbst 1944 gleichzeitig zu den Öffnungszeiten in den Zoo gelassen. Insgesamt kamen 250.000 Besucher:innen, um immer noch mehr als 1.500 Tiere zu bestaunen.45 Bei Luftalarm sollten die Besucher:innen in den riesigen Flakturm am nördlichen Zoorand evakuiert werden.46
Am 22. April 1945 war aber endgültig Schluss. Alle männlichen Mitarbeiter wurden zum Volkssturm eingezogen. Sie mussten durch den Zoo Schützengräben ziehen. Kurz bevor sowjetische Truppen das Zoogelände erreichten floh am 30. April die Geschäftsleitung des Gartens um Lutz Heck.47 Für 48 Stunden tobte der erbitterte Kampf um den benachbarten Flakturm auch im Zoo. Am 2. Mai war die Schlacht um die Stadtmitte und den Zoo zu Ende. Überall lagen Leichen und Tierkadaver; aber die Stadt war endgültig befreit.48
Der Zoo war am Ende der nationalsozialistischen Herrschaft materiell aber auch in seiner inneren Verfasstheit nicht mehr der Zoo, der sich bis 1933 aus seinen Ursprüngen entwickelt hat. Das Beispiel des Berliner Zoos im Nationalsozialismus zeigt, wie sehr sich die Institution Zoo unter dem Druck politischer Verhältnisse formen und instrumentalisieren lässt. Die Ausstellung lebender Tiere des Berliner Zoos bot ausreichend Anknüpfungspunkte für die Propaganda des NS-Regimes und diente in verschiedenen Funktionen deren Zielen.
Zwar sind Zoos auch in anderen Regimen und Gesellschaftsformen anschlussfähig – wenn die Anpassungen auch subtiler und weniger ausgeprägt waren und sind. Der Tierpark Berlin diente während des Kalten Krieges dem Ost-Berliner Magistrat und dem SED-Regime als Instrument kultureller Diplomatie im Streit um die internationale Anerkennung der DDR und als international anerkanntes Beispiel sozialistischer Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Ein eigener Zoo diente wie zu den Zeiten der Zoogründungen des 19. Jahrhunderts als Merkmal einer – in diesem Fall halben – Hauptstadt. Der West-Berliner Zoodirektor konnte auf die bundesdeutsche Politik zählen, die ein Interesse an der Strahlkraft des Zoos für die eingeschlossene Westhälfte der Stadt hatte.49 Und heute positionieren sich Zoos als Artenschutzzentren in zunehmend um Biodiversität besorgten liberalen Gesellschaften. Das Ausmaß der Ausnutzung der Institution Zoo ausschließlich für die eigene Politik, wie es das nationalsozialistische Regime erzielt hat, ist in letzteren Fällen aber weder versucht noch erreicht worden.
- Vgl. beispielsweise Ludwig Heck. Heiter-ernste Lebensbeichte: Erinnerungen eines alten Tiergärtners. Berlin: Deutscher Verlag, 1938: 373; Lutz Heck. Der deutsche Edelhirsch: Ein Lebensbild mit photographischen Naturaufnahmen aus der Wildbahn. Berlin: Paul Parey, 1935.↩
- Lebenslauf Lutz Heck für die Reichsschrifttumskammer, Bundesarchiv Berlin (BArch), R 9361, V, 5953.↩
- Lutz Heck. Waidwerk mit bunter Strecke: Jagd in heimischen Revieren. Hamburg, Berlin: Parey, 1968: 67.↩
- Vgl. Clemens Maier-Wolthausen. Hauptstadt der Tiere: Die Geschichte des ältesten deutschen Zoos. Andreas Knieriem (Hg.). Berlin: Ch. Links Verlag, 2019: 111-113.↩
- Vgl. Lutz Heck. Auf Urwild in Kanada. Berlin: Paul Parey, 1937.↩
- Vgl. u. a. Heck, 1935.↩
- Jahrbuch der Fachschaft Deutsche Bracken, 1935/36.↩
- Zoologischer Garten Berlin, “Alte Tierkartei”; sowie Liste der Löwen Hermann Görings mit Nachzuchten, AZGB N 5/13.↩
- Aufsichtsratsprotokolle 1933, AZGB O 0/2/2.↩
- Actien-Verein des Zoologischen Gartens Berlin. Geschäftsbericht für das Jahr 1933. Berlin: 1934.↩
- Aufsichtsratsprotokolle 1933, AZGB O 0/2/2 sowie Aktenvermerk für Regierungspräsident Zachariae, GStA PK I. HA Rep. 151, Nr. 2496, Bl. 23; Protokoll der Generalversammlung 1934, AZGB O 0/3/2.↩
- Aufsichtsratsprotokoll, 22.05.1933, AZGB O 0/2/2.↩
- Actien-Verein des Zoologischen Gartens Berlin. Geschäftsbericht für das Jahr 1933. Berlin: 1934.↩
- “Der Urwald ruft: Kolonialkunst-Ausstellung im Zoologischen Garten”. Berliner Lokalanzeiger, 06.04.1933.↩
- Das kolonisierte Territorium ‘Deutsch-Ostafrika’ umfasste die heutigen Länder Tansania, Burundi und Ruanda sowie Teile von Mosambik.↩
- Pressemitteilung 29.06.1934, AZGB O 0/1/15; “Sensation im Affenpalmenhaus”. Völkischer Beobachter, 13.06.1937.↩
- Geschäftsberichte für die Jahre 1935 und 1936.↩
- Schriftwechsel zwischen allen Parteien in GStA PK I. HA, Rep 151, 2500 und Niederschrift der Aufsichtsratssitzung 24.08.1935, GStA PK I. HA, Rep 151, 2496, Bl. 93-94.↩
- Wiebke Reinert und Mieke Roscher. “Der zoologiscche Garten als anderer Raum: Hamburger und Berliner Heterotopien”. In Urbane Tier-Räume, Thomas E. Hauck, Stefanie Hennecke, André Krebber, Wiebke Reinert und Mieke Roscher (Hg.). Berlin: Dietrich Reimer Verlag, 2017: 112.↩
- Presseführung Haustierhof, Pfingsten 1937, AZGB O 0/1/15.↩
- Kai Artinger. “Lutz Heck: Der ‘Vater der Rominter Ure’; Einige Bemerkungen zum wissenschaftlichen Leiter des Berliner Zoos im Nationalsozialismus”. Der Bär von Berlin: Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins 23 (1994): 125-139. https://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberlins/persoenlichkeiten/persoenlichkeitenhn/491-heck.html (03.01.2022).↩
- Vgl. u. a. Lutz Heck. “Über die Neuzüchtung des Ur oder Auerochs”. Berichte der Internationalen Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents 3, Nr. 4 (1936): 224-294, 235.↩
- Lutz Heck. Auf Tiersuche in weiter Welt. Berlin: Paul Parey, 1941: 195.↩
- Heck, 1941: 195; sowie Lutz Heck. “Letzte Urwaldtiere aus deutscher Vorzeit”. Atlantis: Länder, Völker, Reisen 4, Nr. 10 (1932): 577-583; Lutz Heck. “Die Neuzüchtung des Auerochsen”. Wild und Hund 37 (15.12.1939): 535-537. Auch auf der internationalen Jagdausstellung 1938 schmückte ein Fries mit einer Strophe des Epos den Stand zum Ur.↩
- Mitgliedskarte im Berlin Document Center des Bundesarchivs Berlin.↩
- Vgl. Abschrift Ministerialdirektor Eberts Reichsforstamt an Bundesleiter des Reichsbundes für Biologie Dr. W. Greite, 05.02.1941, BArch, NS 21/1543; Aufsichtsratsprotokoll, 19.07.1938, AZGB O 0/2/2.↩
- Monika Schmidt hat die Familien- und Verfolgungsgeschichten vieler jüdischer Zooaktionär:innen zusammengetragen. Immer wieder traf sie auf diese Spuren des bürgerlichen Stolzes auf den Besitz der Zooaktie. Monika Schmidt. Die jüdischen Aktionäre des Zoologischen Gartens zu Berlin: Namen und Schicksale. Berlin: Metropol, 2014.↩
- Aufsichtsratsprotokoll 29.03.1938, AZGB, O 0/2/2.↩
- Aufsichtsratsprotokolle, 19.07.1938 u. 16.12.1938, AZGB O 0/2/2.↩
- Zessionspapiere im Archiv der Zoologischen Gärten Berlin.↩
- Aufsichtsratsprotokoll, 08.11.1938, AZGB O 0/2/2.↩
- Aufsichtsratsprotokoll, 16.12.1939, AZGB O 0/2/2.↩
- Bauzeichnungen und -anträge für Luftschutzräume, LAB, A Rep. 032-08, Nr. 293; vgl. auch Lutz Heck. Tiere – mein Abenteuer: Erlebnisse in Wildnis und Zoo. Wien: Ullstein 1954: 97-102; Rede von L. Heck auf der Hauptversammlung 1940, AZGB O 0/3/13; Notiz zum Geschäftsbericht für das Jahr 1941, AZGB O 0/3/12.↩
- Vgl. Maier-Wolthausen, 2019: 118-129.↩
- Anna-Katharina Wöbse und Mieke Roscher. “Zootiere während des Zweiten Weltkrieges: London und Berlin 1939-1945”. WerkstattGeschichte, Nr. 56 (2010): 44-62, 50.↩
- Gary Bruce. Through the Lion Gate: A History of the Berlin Zoo. Oxford: Oxford University Press, 2017: 164, mit Berufung auf die Memoiren der Ehefrau des Zoodirektors Antonina Żabińska.↩
- Aufsichtsratsprotokoll, 30.07.1940, AZGB O 0/2/2.↩
- Vgl. Andreas Gautschi. Der Reichsjägermeister: Fakten und Legenden um Hermann Göring. Melsungen: Nimrod, 2010; Heinrich Rubner. Deutsche Forstgeschichte, 1933-1945: Forstwirtschaft, Jagd und Umwelt im NS-Staat. St. Katharinen: Scripta Mercaturae, 1997; Kopie der Vereinbarung zwischen dem Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums – Stabshauptamt und dem Reichsforstmeister als Oberster Naturschutzbehörde über die Ausführung der Besprechung vom 20. März 1942, 11.05.1942, BArch, R 49/2066; Schriftwechsel mit dem Britischen Kommandanten Tiergarten Lt. Col. Nunn im Dezember 1945, AZGB S 15/17; Alte Tierkartei, Karteikarte “Panjepferde”.↩
- Es finden sich keine Hinweise darauf, dass auch Frauen als Zwangsarbeiterinnen im Zoo ausgebeutet wurden, daher ist im Folgenden nur von Zwangsarbeitern die Rede.↩
- Protokoll der Generalversammlung für 1942, AZGB O 0/3/12.↩
- Vgl. Maier-Wolthausen, 2019: 126-127.↩
- Rundschreiben L. Heck an die zoologischen Gärten, 22.02.1945; sowie Fisch-Grosshandel H. D. Petersen an L. Heck, 08.03.1945, AZGB O 0/1/88.↩
- Liste in AZGB O 0/1/54.↩
- Kopie Bericht Lutz Heck an Aufsichtsrat, Januar 1944, AZGB O 0/1/54.↩
- L. Heck: Aktennotiz betr. Eröffnung am 25.7.1944, AZGB O 0/1/50; Erinnerungen von Elisabeth Johst, AZGB S 15/27.↩
- Erinnerungen von Elisabeth Johst, AZGB S 15/27; K. Heinroth an W. Keller, 18.09.1945, AZGB O 0/1/87; K. Heinroth an G. Freytag, 03.01.1946, AZGB O 0/1/86.↩
- Ebd.↩
- K. Heinroth: “Kriegszerstörungen und Aufbau von 1945 bis 1956 im Berliner Zoologischen Garten”, maschinenschriftliches Manuskript, AZGB N 4/2.↩
- Vgl. hierzu Maier-Wolthausen, 2019: 162-169, 206-211; Clemens Maier-Wolthausen. “Ein Zoo für die Hauptstadt”. Aus Politik und Zeitgeschichte 71, Nr. 9 (2021): 11-17, 14-15; Jan Mohnhaupt. Der Zoo der anderen: Als die Stasi ihr Herz für Brillenbären entdeckte & Helmut Schmidt mit Pandas nachrüstete. München: Carl Hanser, 2017; sowie Clemens Maier-Wolthausen. Alphamännchen und Herdentiere: Deutsch-deutsche Beziehungen in Tierpark und Zoo Berlin. Vorauss. Berlin: Reimer, 2022.↩