Die Leitungsebenen von Zoos in Deutschland und der ganzen Welt waren und sind auf den Austausch von Informationen untereinander angewiesen. Viele der für die Haltung von Tieren in menschlicher Obhut wichtigen Informationen ließen und lassen sich auch heute noch nicht aus der allgemeinen zoologischen oder biologischen Fachlektüre erschließen.
Das war insbesondere in der Hochzeit der Zoogründungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Fall. Damals war das Wissen um richtige Haltungsbedingungen und das richtige Füttern von Zootieren sehr beschränkt. Oft musste zuallererst einmal die Art der eintreffenden Tiere bestimmt werden. Der Austausch von Beobachtungen und Hinweisen auf erfolgreiche, also langjährige, Haltungen und Praktiken war für den kleinen Kreis der, damals noch ausschließlich männlichen, Zoodirektoren sehr wichtig.
1859 gab daher der noch junge Zoo in Frankfurt am Main eine Zeitschrift namens Der Zoologische Garten heraus. 1888 wurde der Untertitel “Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands” hinzugefügt. Mehr als um Wissenschaft ging es vor allem um Praktiken der Zootierhaltung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien Der Zoologische Garten unter der Herausgeberschaft des Leipziger Zoos. Ab den 1950er Jahren wurde die Zeitschrift das Fachorgan für den Verband deutscher Zoodirektoren/ Verband der Zoologischen Gärten sowie für den internationalen Verband World Association of Zoos and Aquariums. Nach erneuter Einstellung 2018 wird sie seit 2019 als Der Zoologischer Garten: Zeitschrift für die gesamte Tiergärtnerei wieder als das Organ beider Verbände veröffentlicht.
Die Beiträge behandeln vor allem Themen wie die Zucht von Tieren in menschlicher Obhut, Veterinärmedizin sowie Ethologie und Zooarchitektur. Nach wie vor stehen Berichte über eigene Praktiken im Fokus vieler Beiträge. Das hat sicher etwas damit zu tun, dass auch heute noch die Fachliteratur zu Nutztier- und Kleintierhaltung wesentlich umfangreicher ist als die zur Zootierhaltung und daher ein Austauschmedium benötigt wird.