Über diese Webseite
Tiere als Objekte? ist eine Publikation des Forschungsprojekts Tiere als Objekte. Zoologische Gärten und Naturkundemuseum in Berlin, 1810 bis 2020 und wird von Ina Heumann und Tahani Nadim herausgegeben. Diese Webseite präsentiert unsere Forschungsergebnisse in deutscher und englischer Sprache anhand ausgewählter Objekte, Geschichten und Tiere. Sie gibt vielstimmige Antworten auf die Frage, wie Tiere zu naturkundlichen Objekten und Daten gemacht wurden und werden.
Die häufig für die Katalogisierung und das Management von naturkundlichen Sammlungen verwendeten relationalen Datenbanken dienten als Inspiration für das Konzept und die visuelle Gestaltung der Webseite. Deshalb beinhaltet die Webseite drei verschiedene Arten von Artikeln, die auf unterschiedliche und manchmal überraschende Weise miteinander verknüpft sind:
- Materialien legen den Fokus auf spezifische Fotos, Objekte, Dokumente, Ereignisse, usw.
- Storys liefern mithilfe von Materialien und anderen Quellen Antworten auf kleine und große Forschungsfragen.
- Themen öffnen den Blick für den thematischen Rahmen und verbinden Storys und Materialien.
Alle technischen Komponenten sind Open Source. Wir haben kollaborativ über Dendron gearbeitet, über git synchronisiert und direkt aus git über eine selbst gehostete Version des Content-Management-Systems Netlify veröffentlicht.
Wir haben uns bemüht, alle Bildrechte sorgfältig zu recherchieren und zu klären. Sollte uns etwas entgangen sein, bitten wir, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Kontakt: humanities(at)mfn.berlin
Über das Projekt
Das Forschungsprojekt Tiere als Objekte. Zoologische Gärten und Naturkundemuseum in Berlin, 1810 bis 2020 wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Verbundprojekt des Museums für Naturkunde Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Zoologischer Garten Berlin AG lief von September 2018 bis Dezember 2021.
Über die Personen
Projektteam
Jenske Bal studierte Kulturanthropologie sowie Wissenschafts- und Technikgeschichte und macht nun qualitative Forschung in diesen Bereichen. Sie interessiert sich für die Beziehung zwischen Natur und Kultur, insbesondere für die Beziehungen zwischen Mensch und Tier. Jenske Bal ist derzeit Doktorandin in dem vom ERC finanzierten Projekt “The Body Societal: Unfolding Genomics Infrastructure in Cattle Livestock Selection and Reproduction” an der Universität Lüttich in Belgien. 2019 absolvierte sie ein Praktikum im Projekt “Tiere als Objekte”, um im Rahmen ihres Masterstudiums Zootierzuchtpraktiken in Berlin zu untersuchen. Außerdem nahm Jenske an einem Forschungsprojekt über die regionale und nationale COVID-19 Gesundheitsversorgung in den Niederlanden teil (2020-2021).
Gloria Bauer machte den Bachelor in Kunst- und Bildgeschichte und Deutscher Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin und schließt dort momentan den Master in Kunst- und Bildgeschichte ab. Gloria absolvierte 2017 ein Praktikum in der Historischen Arbeitsstelle des Museums für Naturkunde Berlin und arbeitete von 2019 bis 2020 als studentische Hilfskraft im Projekt “Tiere als Objekte”. Schon vor dieser Arbeit hatte Gloria großes Interesse an Tierpräparation und ihrer Präsentation in Schausammlungen. Nach der Bachelorarbeit, die sich mit dem Präparator Hermann H. ter Meer befasste, verschob sich Glorias Forschungsinteresse von präparierten Stillleben hin zum Bewegtbild in Form von Italo-Western.
Filippo Bertoni promovierte an der Universität Amsterdam über Regenwürmer und diejenigen, die sie erforschen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Naturkunde Berlin, wo er die Umwandlung von Tieren in Objekte und Daten in den naturkundlichen Sammlungen und zoologischen Gärten der Stadt untersucht. Die Geschichten, die er sammelt, sprengen disziplinäre Rahmen und spielen mit Genres, Stilen und Medien. Er bewegt sich an den Grenzen zwischen Fiktion und verschiedenen Formen des wissenschaftlichen Schreibens. Indem sie die Spannung zwischen Realität, Wissenschaft und (Science) Fiction beleben, widersetzen sich seine Geschichten dem universalisierenden Zugriff der westlichen Moderne und öffnen sich für die Vielfalt der Welten, die uns bereits umgeben.
Ina Heumann leitet gemeinsam mit Tahani Nadim das Projekt “Tiere als Objekte”. Sie arbeitet seit 2012 am Museum für Naturkunde Berlin, wo sie die interdisziplinäre Forschungsabteilung Kultur- und Sozialwissenschaften der Natur mit aufgebaut hat. Sie ist Wissenschaftshistorikerin und hat über die Geschichte der populären Wissenschaft in Wien promoviert. In den letzten Jahren konzentrierte sich ihre Arbeit auf Sammlungsökonomien, auf Naturkunde und Kolonialismus, die zeitgenössische Geschichte des Museums sowie die Verlagerung und Aneignung von naturkundlichen Sammlungsstücken.
Therese Kienemund erwarb nach einem Bachelor-Abschluss und einem Teaching Science Fellowship in Biologie am Dartmouth College/USA einen Master-Abschluss in Wissenschaftsgeschichte an der Technischen Universität Berlin. Therese forschte zur Ausstellungsgeschichte von Insektenmodellen im Museum für Naturkunde Berlin und zu gerechtigkeitsorientierten Ansätzen für die Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlicher Forschung. Weitere Forschungsinteressen von Therese sind die vergeschlechtlichten und rassifizierten Geschichten der Hebammen:kunde. Im Projekt “Tiere als Objekte” war Therese verantwortlich für die Webredaktion und konzentrierte sich auf das Copy-Editing, das Content-Management und die offene Kommunikation mit allen Mitarbeitenden.
Britta Lange hat Kunst- und Kulturwissenschaften studiert. Sie wurde 2005 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit über Klischees von Fremden in Form von lebensgroßen ‘Völkertypen’ der Firma Umlauff (1868-1925) promoviert. Ihre Forschung über anthropologische Untersuchungen an Kriegsgefangenen während des Ersten Weltkriegs in Österreich und im Deutschen Reich sowie Tonaufnahmen, die mit ihnen gemacht wurden, begann sie als Postdoktorandin und setzte sie im Rahmen einer eigenen Stelle der DFG am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin fort. 2012 erhielt sie nach Einreichung ihrer Habilitationsschrift ebenda die venia legendi für das Fach Kulturwissenschaft. Seit 2014 ist sie dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Lehre und Forschung tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Kulturgeschichte und Kulturtheorien des 18. bis 21. Jahrhunderts, Konzepte materieller Kulturen, des Sammelns und Ausstellens, Wissensgeschichte früher Foto-, Film- und Tondokumente, Kulturtechniken, koloniale und postkoloniale Konstellationen.
Clemens Maier-Wolthausen studierte Geschichte in Berlin und Bergen/Norwegen mit den Schwerpunkten Europäische Geschichte und Holocaust-Studien. Zwischen 2003 und 2007 arbeitete er an seiner Dissertation über die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Skandinavien am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz/Italien. Anschließend erforschte Clemens die Flucht deutscher Jüdinnen und Juden nach Schweden zwischen 1933 und 1945 und kuratierte eine Ausstellungsreihe zur deutsch-jüdischen Geschichte und zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Seit 2015 arbeitet er für den Zoologischen Garten Berlin zur Geschichte der Zoos, jetzt auch im BMBF-Verbundprojekt “Tiere als Objekte”.
Tahani Nadim leitet gemeinsam mit Ina Heumann das Projekt „Tiere als Objekte“ und die interdisziplinäre Forschungsabteilung Kultur- und Sozialwissenschaften der Natur (Humanities of Nature) am Museum für Naturkunde Berlin. Sie ist Juniorprofessorin für Soziokulturelle Anthropologie am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie auch Mitglied des Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) ist. Sie forscht zu Datenpolitiken, dem Verhältnis von Natur und Datenerfassung sowie den politischen und gesellschaftlichen Kontexten und Konsequenzen von Sammlungsdigitalisierung.
Sebastian Riedel befindet sich nach einem Bachelorabschluss in Mathematik momentan in den letzten Zügen seines Masterstudiums der Wissenschaftsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zwischen November 2020 und Februar 2021 absolvierte er ein Praktikum im Projekt “Tiere als Objekte”. Dabei beschäftigte er sich insbesondere mit Reproduktions- und Datenpraktiken zoologischer Gärten.
Theresa Schatt studierte im Bachelor Kulturwissenschaft und Kunst-und Bildgeschichte und schließt aktuell ihr Masterstudium der Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin ab. Seit 2019 ist sie studentische Mitarbeiterin im Projekt “Tiere als Objekte”. Im Rahmen dieser Tätigkeit haben vor allem die Verzeichnungssysteme der Zoologischen Lehrsammlung ihr Forschungsinteresse geweckt.
Sarina Schirmer ist seit Januar 2021 studentische Mitarbeiterin im Projekt “Tiere als Objekte”. Neben ihrem Bachelorstudium der Geschichts- und Politikwissenschaften arbeitete sie bereits im interdisziplinären Forschungsverbund Topoi sowie am Institut für Zeitgeschichte. Momentan schließt sie ihr Masterstudium der Geschichtswissenschaften an der Freien Universität Berlin ab. Ihre Interessen liegen dabei im Bereich der Global- und Umweltgeschichte, sowie der Wissensgeschichte.
Mareike Vennen ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet derzeit als PostDoc an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Dissertation an der Bauhaus-Universität Weimar untersucht die frühe Geschichte des Aquariums im 19. Jahrhundert, indem sie menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren folgt – Amateurwissenschaftler:innen, Glasplatten, Pumpen, tropfende Briefsendungen, Wasserschnecken und Schlamm. Als PostDoc im Forschungsprojekt “Dinosaurier in Berlin” hat sie an der Technischen Universität Berlin über die Geschichte(n) kolonialer Expeditionen gearbeitet. Neben ihrem Interesse an der Entwicklung neuer experimenteller Formate in der Wissenschaftskommunikation und Wissensvermittlung reichen ihre Forschungsinteressen von der Museumswissenschaft über die Geschichte der Naturgeschichte bis hin zu Sammlungsökologien im 19. und 20. Jahrhundert. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die materielle Kultur, Praktiken und Logistik (in) der Naturgeschichte und die Politiken, Ökologien und visuelle Kultur des Sammelns und Ausstellens. Mit ihrer Arbeit will sie der Zirkulation von Objekten, Wissen und Praktiken und deren Verstrickungen mit infrastrukturellen, staatlichen und ökologischen Fragen näher auf die Spur kommen.
Mitwirkende
Anne Hoffmann studiert Europäische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Sophie-Marie Kaatsch studiert Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Eileen Klingner studiert Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Catarina Madruga schloss ihre Promotion mit dem Titel “Taxonomy and Empire: Zoogeographical Research on the Portuguese Empire, 1862-1881” in Geschichte und Wissenschaftsphilosophie an der Universität Lissabon ab. Derzeit arbeitet sie als Postdoktorandin mit ihrem Projekt “Colonial Provenances of Nature: The Expansion of the Mammal Collection Around 1900” am Museum für Naturkunde in Berlin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Verflechtungen zwischen der Produktion von biogeographischem Wissen, Umweltgeschichte, der Geschichte von Sammlungen sowie der Aneignung kolonialer Territorien.
Marie Permantier studiert Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Übersetzung und Lektorat
Lydia White lebt in Wellington/Neuseeland und ist Literaturwissenschaftlerin, Übersetzerin aus dem Deutschen und Englischen, Lektorin und Verlagsberaterin. Sie ist die Gewinnerin des 2021 Geisteswissenschaften International Nonfiction Translation Prize des Deutschen Börsenvereins.
Jan-Peter Herrmann ist freiberuflicher Übersetzer in Berlin.
Carla Welch ist freiberufliche Übersetzerin und Lektorin in Regensburg.
Design und Entwicklung
Trust unterstützt ein Netzwerk von Künstler:innen, Designer:innen, Technolog:innen, Ökolog:innen und Denker:innen, die das Diskursive und das Praktische miteinander verknüpfen. Trust begrüßt verschiedene Formen der Beteiligung und gibt das geschaffene Wissen auf vielfältige Weise weiter: Mithilfe von Mitgliedschaften, öffentlichen Veranstaltungen, einem Residenzprogramm, Live-Stream Diskussionen, Arbeitsgruppen und Forschungsberichten usw.
Trust arbeitete für dieses Projekt mit Son La Pham und Claire Tolan.
Son La Pham lebt in Berlin und arbeitet als Grafikdesigner mit Schwerpunkt auf neuen Formen für Technologien und das Web. Seine digitalen Arbeiten wurden publiziert in It’s Nice That, Hoverstat, Loadmo und Fonts In Use.
Claire Tolan ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Programmiererin, die sich auf die Erforschung der Interaktion zwischen Mensch und Computer, Online-Gemeinschaften (Intimität, Privatsphäre) sowie Informationsstrukturen und -theorie konzentriert.
Rasmus Emanuel Svensson ist Grafikdesigner und lebt in Berlin und Amsterdam, wo er (zusammen mit Hanna Nilsson) das Studio und den Verlag PWR studio gegründet hat.
Web Editors
Danksagung
Wir möchten allen danken, die unsere Arbeit an dieser Publikation unterstützt haben.
Am Museum für Naturkunde Berlin
Technische und administrative Unterstützung: Saskia Cyron, Erika Dalpiaz, Frauke Dornberg, Falko Glöckler, Sonja Kreft, Stefan Malinowski, Stefanie Paß, Mareike Petersen, Inna Reise, Holger Schick, Astrid Schröder, Caitlin Thorn, Markus Wegner
Unterstützung bei Archivrecherchen: Sandra Miehlbradt, Yvonne Reimers
Unterstützung bei Forschung in den Sammlungen: Oliver Coleman, Ferdinand Damaschun, Jason Dunlop, Pascal Eckhoff, Sylke Frahnert, Christiane Funk, David Lazarus, Frieder Mayer, Johan Renaudie, Thomas von Rintelen, Christin Scheinpflug, Katrin Spitzer, Frank Tillack, Christine Zorn
Im Zoologischen Garten Berlin
Zoologische und historische Beratung: Heiner Klös, Ragnar Kühne, Andreas Ochs
An der Humboldt-Universität zu Berlin
Unterstützung bei Forschung in der Zoologischen Lehrsammlung: Ines Drescher, John Nyakatura, Gerhard Scholtz